Frühlingskräuter – Kulinarisches und Brauchtum

 

Brauchtum – Gründonnerstag:

  • vom mittelhochdeutschen Wort grinen = greinen = weinen, im Angesicht des kommenden Karfreitags
  • an diesem Tag durften die öffentlichen Büßer nach 40 Tagen Buße wieder am Abendmahl teilnehmen. Dies war daher ein besonderer Tag – ein Antlasstag! An diesem Tag gelegte Eier besaßen dem Aberglauben nach besonderere Kraft. = Antlasseier. In vielen Haushalten wird auch heute noch am Gründonnerstag Eier gefärbt
  • Kirchenfarbe = grün
  • in der Volksetymologie wird das Wort mit Grün in Verbindung gebracht! Die Speisen dieses Tages sind mit allerlei Glaubensvorstellungen verknüpft. Wichtig war immer der Verzehr grüner Speisen,
  • vor allem dem Spinat wurde besondere Bedeutung beigemessen. Er verleiht die frische Kraft des Frühlings.
  • Neunkräutersuppe: Wer neun Kräuter isst bekommt dem Aberglauben nach das Jahr über kein Fieber.

Vor der Errungenschaft von Kühlgeräten waren frische Gemüse- und Obstgerichte Mangelware, besonders für nicht wohlhabende Menschen während der Wintermonate nicht verfügbar. Vitaminmangel war dadurch verbreitet. Dieser zeigte sich in Mangelerscheinungen und in der bekannten Frühjahrsmüdigkeit. Da war es natürlich, dass man sich auf das erste Grün stürzte.

Wildkräuter waren unseren Vorfahren allgegenwärtig, deren Einsatz in der Küche selbstverständlich.

Aus den ersten Grünpflanzen wurden Suppen und Saucen bereitet.

Besondere Bedeutung hatte dabei die Suppe aus 9 Kräutern. Sie wird auch Gründonnerstagssuppe, Humboldsuppe, Neunstärke genannt.

Wichtig war immer eine ungerade Anzahl an Kräutern, meist 7 oder 9.

Diese Pflanzen enthalten sehr viele Vitamine, Mineralstoffe, und wie man heute weiß, sekundäre Pflanzenstoffe.

Mit dem Verzehr von frischen Wildkräutern wurde der Vitaminbedarf der Menschen erfüllt, die Müdigkeit verschwand – man hat wieder die Kraft der grünen Kräuter


Bei den 9 Kräutern handelt es sich um regional unterschiedliche Kräuter.

 

In meiner heurigen Gründonnerstagssuppe verwendete ich: Vogelmiere, Giersch, Gänseblümchen, Bärlauch, Knoblauchrauke, Schafgarbe, Löwenzahn, Spitzwegerich, Gundelrebe und Brennnessel.

Alle Kräuter wurden fein gehackt. Etwas Zwiebel in Fett glasig gedünstet, mit klarer Gemüsebrühe aufgegossen, Kräuter dazugegeben, kurz gekocht, püriert und mit Milch und Obers verfeinert!

 

Am Gründonnerstag wurde auch unser Neunstärke Pesto produziert. Es ist ab sofort in unserem Kräuterstüberl erhältlich.

Schafgarbe, Vogelmiere, Bärlauch, Gundelrebe, Gänseblümchen, Sitzwegerich, Knoblauchrauke, Löwenzahn und Girsch wurden mit Öl und gerösteten Mandeln zu einem schmackhaften Pesto verarbeitet!

 

Versucht doch Mal, diese Wildkräuter, die ihr Rund um unsere Häuser findet, in den Speiseplan einzubauen.

Wildkräuter enthalten wesentlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe, als Kulturkräuter.

 

Das Bild soll euch beim Erkennen helfen!

Viel Freude und Gutes Gelingen mit „der Kraft der frischen Kräuter“